Alle Parkplätze belegt
Bürger fordern Anwohnerparkausweise
„Es wird immer schlimmer“, „alles ist zugeparkt“ und „unhaltbare Parksituation“ – so beklagen viele Laimer Bürger die Parkplatznot in ihrer Wohngegend. Etliche Stadtteilbewohner sprechen in den öffentlichen Sitzungen des Bezirksausschusses Laim (BA 25) vor, auch erreichen in den letzten Wochen und Monaten viele Zuschriften die Geschäftsstelle des BA 25. Darin fordern die Laimer Regelungen, um den Blechlawinen vor der eigenen Haustür Herr zu werden. Ob dauerhaft abgestellte Wohnmobile, Anhänger und Kleinbusse oder Kleinlaster und Pendler-PKWs – im Laimer Stadtbezirk wird alles abgestellt. Die Anwohner aber bleiben auf der Strecke und kämpfen täglich darum einen Parkplatz zu finden, der noch fußläufig zum eigenen Wohnumfeld erreichbar ist. Nachdem die häufig formulierte Forderung nach Haltverboten für Transporter und Wohnmobile oder auch Einbahnstraßenregelungen in den meisten Fällen nicht umgesetzt wurde, verlangen die Stadtteilbewohner nun immer drängender Anwohnerparkausweise.
„Dauerhafte Parkplatzblockierung“
„Wir wären gerne bereit für die Anwohnerparkausweise zu bezahlen, wenn dadurch die Situation besser wird“, meinen viele Stadtteilbewohner. Denn die Parkplatznot im Stadtbezirk wird immer größer. Ein Laimer Bürger etwa beklagt die „dauerhafte Parkplatzblockierung durch Wohnmobile in der Rushaimerstraße“, eine Frau ärgert sich über die „unhaltbare Parkplatzsituation in der Perhamerstraße“. „Mit tausenden Fahrzeugen zugeparkt“ sei die Valpichlerstraße. Ähnlich sieht es in der Veit-Stoß-Straße, der Sandrat- und der Behamstraße aus, von der Landsberger Straße und dem Gebiet rund um die U-Bahn-Haltestelle Westendstraße ganz zu schweigen.
Ein großes Problem sind die abgestellten Wohnmobile und Kleintransporter, die vielen Anwohnern ein Dorn im Auge sind. „Die Caravans werden für Wochen abgestellt. Und genau dieses Verhalten führt zu einer erheblichen Problematik für unmittelbare Anwohner“, moniert ein Laimer Bürger. „Einige Fahrzeuge stehen wochen- oder sogar monatelang. Andere nutzen das Viertel vielleicht als Park-and-ride. Viele sind offenbar Büroangestellte, die von der S-Bahn nichts wissen. Vor allem aber sind es die Kleinlaster/ Transporter und Mietfahrzeuge, deren Zahl enorm zunimmt“, beklagt eine Anwohnerin die Situation in der Perhamstraße und ergänzt: „Die Straße ist ganztags vollgeparkt, ich kann als Anwohnerin lange suchen.“ Ferner sorgen sich die Anwohner nun, dass pünktlich zum Oktoberfest-Start zusätzlich Wohnwägen ins Viertel drängen. Denn auf den öffentlichen Parkplätzen ist das Abstellen der Riesen-Gefährte erlaubt.
Beschwerden ans KVR schicken
Nachdem in diesem Jahr der „Wiesn Parkplatz“ auf dem Gelände an der Zschokkestraße/ Westendstraße entfällt, da das Grundstück für den Aufbau von Flüchtlingsunterkünften genutzt wird, wird die Parkplatznot im Stadtbezirk Laim wohl noch brisanter. Eigens einzurichtende Haltverbotszonen für Wohnwägen, die von Bürgerseite gewünscht werden, sind jedoch nicht vorgesehen, dies stellte das Kreisverwaltungsreferat (KVR) auf Anfrage des Laimer BA erneut klar.
Was bleibt, sind die Anwohnerparkausweise, die Entlastung um den Stellplatzkampf bringen könnten. In Stadtbezirken wie zum Beispiel im Westend, wo längst Bewohner-Ausweise gelten, hat sich die Parkplatznot dadurch zumindest etwas entspannt. Rund 30 Euro im Jahr kostet der sognannte Bewohner-Ausweis, mit dem Anwohner das Parkplatz-Vorrecht erhalten. Alle, die keinen Bewohner-Ausweis haben, müssen sich am Automaten ein stundenweise abgerechnetes, teureres Parkticket kaufen.
Auch für den Stadtbezirk Laim habe das KVR die Notwendigkeit für Anwohnerparkausweise untersucht. Bislang sei das Amt jedoch zu dem Schluss gekommen, dass eine Einführung der Ausweise nicht erforderlich sei, erklärt Ingo Benn (Die Grünen), Vorsitzender des Unterausschusses für Verkehr im Laimer BA. Der Laimer BA empfiehlt daher den Bürgern, sich vermehrt mit ihren Beschwerden an das KVR zu wenden, um auf die Parkplatzproblematik im Viertel aufmerksam zu machen. Erst wenn die Stadtteilbewohner ihrem Wunsch nach Anwohnerparkausweisen deutlich Ausdruck verliehen, werde das Amt tätig werden und eventuell für bestimmte Stadtbezirksbereiche wie etwa den Norden Laims, Anwohnerparkausweise einführen.
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