Gewinn für die Region
Ergebnisse zum S-Bahnareal im Planegger Rathaus zu sehen
Im Januar traten die Gemeinden Planegg und Krailling erstmals an die Öffentlichkeit, um gemeinsam ihr „lernendes Planungsverfahren“ zum Umgriff des gesamten S-Bahnareals zu präsentieren. Damals hatten Planeggs erster Bürgermeister Heinrich Hofmann, die Kraillinger Amtskollegin Christine Borst und die Bauamtsleiter Ursula Janson und Helmut Meyer den Ideenwettbewerb als ersten Schritt vorgestellt, das Gebiet so schnell wie möglich anzugehen.
„Wir stehen in den Startlöchern“, meinte Hofmann damals. Verkehrskonzept, Integration des Höhenwegs, Wohnbebauung, Supermarkt – die Ansprüche, die das ganze Gebiet für beide Gemeinden erfüllen soll, war von Anfang an hoch. Für das „lernende Planungsverfahren“ entschieden sich beide Kommunen, um die größtmögliche Mitsprache der Verwaltung und der Bevölkerung beim Architektenwettbewerb sicherzustellen.
„Die Anonymität ist in diesem Verfahren aufgehoben“, erklärte Janson damals. „Nach einigen Wochen dürfen wir als Auftraggeber die Entwürfe anschauen und erste Urteile abgeben. Die Büros haben dann wiederum die Möglichkeit zur Nachbesserung.“ Die Planung erfolge also ganz nah an der Realität und den Wünschen der Gemeinden.
Kritische Stimmen in der Nachbarschaft
Bisher sind die Planegger und Kraillinger Erwartungen erfüllt worden. Zur Präsentation der Ergebnisse des Architektenwettbewerbs zeigten sich beide Bürgermeister zufrieden über die Entwürfe. „Das Gebiet um den Bahnhof ist ein Aushängeschild für uns als Universitätsgemeinde“, unterstrich Hofmann den Stellenwert der Planung. Besonders der Dialog zwischen Architekten und Verwaltung habe hervorragend funktioniert, betonte er.
Der Siegerentwurf der Arbeitsgemeinschaft Thomas Hammer Architekten aus München und Grabner + Huber Landschaftsarchitekten aus Freising hatte es der Jury nach am besten geschafft, dem Bahnhof ein neues, zeitgemäßes und spannendes Gesicht zu verleihen. Architekt Huber erklärte die Intentionen seiner Planung: „Wir wollten vor allem die Sichtachsen zum Wald erhalten und gleichzeitig die Verkehrssituation lösen. So entsteht kein Hinten und Vorn, sondern ein Platz, der von allen Seiten gleichwertig angebunden und interessant ist.“
Für die unmittelbaren Anwohner stellt allerdings die angebotene Verkehrslösung noch kein erstrebenswertes Endziel dar. „Wir kommen jetzt schon kaum mit dem Auto nach Hause und haben Schwierigkeiten wegen der vielen parkenden Autos“, meinte eine Anwohnerin. Besonders die Mathildenstraße sei schwer einschätzbar, im Plan würden Querverbindungen fehlen, die die Übersichtlichkeit fordern könnten. Der kleine Umgriff um den unmittelbaren Bahnhof sei vielleicht machbar, aber für das weitere Umfeld funktioniere die Planung nicht, kritisierten die Anwohner. Aus Kraillinger Sicht hingegen seien die Entwicklung des Höhenwegs und die präsentierten alternativen Wohnformen bemerkenswert, schätzte Borst ein. „Das Verfahren hat gezeigt, dass wir hervorragend kooperieren können. Das ist ein Gewinn für unsere Region.“
Bis zum 13. Juli können die verschiedenen Entwürfe im Planegger Rathaus besichtigt werden.
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