Anschlag vorbereitet
32-Jähriger erschießt sich vor Waffenkontrolle
Zusammen mit Mitarbeitern des Kreisverwaltungsreferats betraten Polizisten am Mittwoch (16. April) gegen 8.30 Uhr ein Wohnhaus in der Holzstraße in der Isarvorstadt. Sie wollten bei einem 32-jährigen Bewohner, dessen waffenrechtliche Erlaubnis nach dem Austritt aus einem Schützenverein widerrufen worden war, Waffen sicherstellen. Als die Beamten vor der Wohnung waren, hörten sie aus dieser auffällige Zisch- und Knallgeräusche und bemerkten eine Rauchentwicklung. Daraufhin wurden Kräfte der polizeilichen Spezialeinheiten und die Feuerwehr alarmiert. Nach eineinhalb Stunden konnte die Polizei die stark verrauchte Wohnung aufbrechen und stieß dort auf eine tote Person. Dass es sich dabei tatsächlich um den 32-jährigen Bewohner handelte, der sich selbst erschossen hatte, konnte die Polizei erst am Karfreitag zweifelsfrei sagen.
In der Wohnung wurden drei Brandstellen ausgemacht. Eine im Wohnbereich, eine in der Küche und eine hinter der Wohnungstür. Hier war jeweils eine Leuchtfackel an je einen Fünf-Liter-Kunststoffkanister, welche offensichtlich mit einer brandfördernden Flüssigkeit gefüllt war, angebracht und gezündet worden. Durch den Abbrand der Fackel schmolz der Kunststoff und verursachte die Ruß- und Rauchentwicklung. Zu einem richtigen Brand kam es zum Glück nicht. Es konnte eine Vielzahl von gefährlichen Gegenständen in der Wohnung sichergestellt werden. Unter anderem befanden sich laut Polizei zwei Pistolen mit Munition (ca. 1.000 Schuss), zehn Kanister mit einer brandfördernden Flüssigkeit (sieben davon mit Zündvorrichtungen versehen), zahlreiche Messer, weitere Waffen und unzählige Pyrotechnik.
Nachdem die gefährliche Gegenstände aus der Wohnung entfernt worden sind, konnten die von der Feuerwehr München betreuten Bewohner des Mehrfamilienhauses gegen 15.45 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren. Ebenfalls wurden zu diesem Zeitpunkt die Verkehrsperrungen aufgehoben.
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