Trauer und Trost
Herbstkonzert in der Pfarrkirche St. Ignatius
Niedergeschlagenheit, depressive Verstimmung, Traurigkeit, Melancholie….Wer kennt das nicht in der kalten Jahreszeit, wenn die Tage kürzer, und die Sonnenstrahlen weniger werden. „Schwarzer Geist der Dunkelheit“ nennt das der Dichter in Telemanns Kantate. Genauso wissen wir aber um die tröstliche Wirkung, wenn wir gute Musik hören. In den alten Texten ist dann oft vom heilenden, heiligen Geist die Rede. „Ich will Euch erquicken“ heißt es z.B. in einer frühbarocken Kantate von M.Weckmann. In dieser Polarität schwingt das diesjährige Herbstkonzert in der Kirche St. Ignatius (Guardinistr 83) am Sonntag, 8. November, um 17 Uhr.
Mit zwei zeitgenössischen Werken von Mauersberger und Arvo Paert, der gerade seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, spannt der Kirchenchor den Bogen ins hier und jetzt. Die virtuosen Solopartien in den Barock-Kantaten singt Thomas Ruf. Er ist aus Hadern gebürtig und hat mittlerweile seinen Lebensmittelpunkt auch wieder in München. Als Absolvent des Mozarteums ist er aber auch im Salzburger Raum gefragter Solist.
Historische Instrumente
Bereits zum wiederholten Male in St. Ignatius zu Gast sind als Begleiter die Barockspezialisten Marina Momeny und Yuna Lee (Violine) und Philipp von Morgen (Violoncello). Sie spielen auf historischen Instrumenten und können dadurch die Nuancen im emotionalen Gehalt der Musikstücke besonders gut hörbar machen. Passend zum Thema sind diesmal auch zwei Gamben (Günter Holzhausen und Anne Zimre) mit von der Partie. Diese Instrumente stehen in der Barockzeit vor allem für den Affekt der Traurigkeit. Dass diese nicht das letzte Wort behält, dafür sorgt der Komponist Franz Tunder. In seiner Kantate „o Jesu dulcissime“ wird ein Urvertrauen hörbar; eine Art Gewissheit, dass der Mensch sich in aller Bedrängnis von einer guten, höheren Macht gehalten und geborgen fühlen darf.
Die Leitung des Konzertes übernimmt Kirchenmusikerin Roswitha Kuttig, die auch Cello spielt und für die Konzetption verantwortlich ist. Der Eintritt ist frei. Spenden für die Gagen der Musiker sind jedoch erbeten.
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