„Ein solcher Missstand ist nicht zu akzeptieren“
Bezirksausschuss fordert barrierefreie Briefkästen für das Stadtviertel
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) hat die Deutsche Post AG aufgefordert, die Briefkästen im Stadtviertel derart umzurüsten, „dass es auch mobilitätsbehinderten Personen möglich ist, Briefe ohne fremde Hilfe einzuwerfen.“ Einen entsprechenden Antrag der CSU-Fraktion hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einstimmig so beschlossen. „Bei einem Stadtviertel-Check von Kindern des Jugendtreffs Neuhausen zur Barrierefreiheit haben diese festgestellt, dass viele Briefkästen im Viertel viel zu hoch montiert sind“, erklären die beiden Initiatoren des Antrags, Wolfgang Schwirz und die Inklusionsbeauftragte des BA 9, Sabine Wohlrab. Dadurch sei es Rollstuhlfahren nicht möglich, Briefe einzuwerfen, so dass sie gezwungen sind, dafür fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Im Zuge der gesetzlich vorgegebenen Inklusion ist ein solcher Missstand nicht zu akzeptieren, auch wenn dieser womöglich nur aus Gedankenlosigkeit entstanden ist“, erklären Schwirz und Wohlrab. „Dies gilt umso mehr als durch die erzwungene Inanspruchnahme fremder Hilfe und das daraus folgende Aushändigen der Postsendung auch die Gefahr einer Beeinträchtigung der Rechte auf Datenschutz und Postgeheimnis mobilitätsbehinderter Personen besteht.“ Gerade ein großes Unternehmen wie die Deutsche Post AG sei aufgefordert, „in ihrem Bereich den Inklusionsgedanken zu verwirklichen sowie Datenschutz und Postgeheimnis für alle Bürger zu gewährleisten.“ Langfristig müsse es das Ziel sein, dass alle Briefkästen in der Stadt München und darüber hinaus barrierefrei installiert werden.
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