„Dringend notwendig“
BA fordert Tempo 30-Zone für Teil des Neubaugebiets am Hirschgarten
Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) beantragt für einen Teil des Neubaugebiets am Hirschgarten die Einführung einer Tempo 30-Zone. Das Gremium lehnt damit gleichzeitig einen Vorschlag des Kreisverwaltungsreferats (KVR) ab, das eine eventuelle Ausweitung der Tempo 30-Zone erst dann als sinnvoll erachtet, wenn die Bebauung komplett fertiggestellt ist. Grundsätzlich war es nach KVR-Angaben angedacht, die westlich der Schloßschmidstraße bestehende Zone nach Abschluss der Bauarbeiten bis zur Wilhelm-Hale-Straße beziehungsweise am Birketweg bis zur Unterführung auszudehnen. „Leider ziehen sich jedoch die Bauarbeiten für die noch zu erstellende Bebauung bereits über Jahre hin und es ist auch noch mit einem erheblichen Zeitrahmen bis zur Fertigstellung zu rechnen“, heißt es von Seiten des KVR.
"Ganz erheblicher Gewerbeanteil"
Aufgrund dieser Baumaßnahmen sei aktuell der gesamte Bereich sogar mit 10 km/h beschildert, so dass nicht ersichtlich sei, inwiefern eine Steigerung auf 30 km/h eine Sicherheitsverbesserung darstellen sollte. Das KVR reagierte mit seiner Beschlussvorlage auf eine Empfehlung aus der Bürgerversammlung des 9. Stadtbezirks vom November vergangenen Jahres. Darin wurde unter anderem gefordert, die bestehende Tempo 30-Zone bis zur Wilhelm-Hale-Straße oder zur Unterführung Birketweg auszudehnen. „Entgegen der uns ursprünglich vorliegenden Informationen, die auf ein überwiegendes Wohngebiet schließen ließen, kristallisiert sich bei den laufenden Baumaßnahmen aber ein ganz erheblicher Gewerbeanteil heraus“, erklärt das KVR weiter. Eine Tempo 30-Zone dürfe jedoch nicht aus generellen Erwägungen heraus, sondern in erster Linie zum Schutz der Wohnbevölkerung eingerichtet werden.
Keine Geschwindigkeitskontrollen
Die Mitglieder des BA 9 können die Sicht des KVR indes nicht nachvollziehen. Dies wurde auf der jüngsten Sitzung des Gremiums deutlich. „Es ist uns bekannt, dass im Neubaugebiet Hirschgarten derzeit – wegen des Baustellenverkehrs – die Geschwindigkeit auf Tempo 10 beschränkt ist“, erklären die Lokalpolitiker in einem Schreiben an das KVR. „Dies war wegen der Baustellen der letzten Jahre im Gesamtgebiet erforderlich.“ Nur werde Tempo 10 von den Autofahrern leider nicht ernst genommen. Zudem erfolge keine Geschwindigkeitskontrolle. „Uns erreichen hierzu immer wieder Bürgeranfragen und Beschwerden.“
Mittlerweile hat sich die Situation aus Sicht des BA 9 geändert. „Die Bautätigkeit in den hinteren zwei Straßenbügeln – ab Eisnergutbogen – ist abgeschlossen, die Wohngebäude sind komplett fertiggestellt, alle Wohnungen sind bezogen.“ Auch die Straßen seien fertiggestellt, abgenommen und an die Stadt München übergeben. Das Gremium beantragt daher für diesen Bereich die Einführung einer Tempo 30-Zone. Damit entstehe auch für die Anwohner eine klar verständliche Rechtssituation. „Tempo 30-Zonen sind bestens eingeführt und geregelt. Geschwindigkeitskontrollen werden durchgeführt. Dies wird in den Bereichen der Kindergärten auch dringend notwendig sein“, so die Lokalpolitiker weiter. „Der sich noch im Bau befindliche Bereich an der Wilhelm-Hale-Straße bleibt während der Bautätigkeit auf Tempo 10 beschränkt.“ Man erbitte eine baldige Umsetzung.
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