Das Gefühl willkommen zu sein
Grüne zu Besuch beim Türkisch-Islamischen-Kulturverein in Germering
Kürzlich konnte der Ortsverband der Germeringer Grünen die Gastfreundschaft des Türkisch-Islamischen-Kulturvereins in Germering erleben. Der Besuch sollte dem Kennenlernen und Erfahrungsaustausch dienen und wurde schnell zu einem freundschaftlichen Zusammensein bei Tee und selbst gebackenen Börek.
Das Gemeindezentrum in der Münchner Straße mit Gebets-, Freizeit- und Gemeinschaftsräumen wurde in den letzten zwei Jahren mit viel Engagement und ehrenamtlicher Arbeit stimmungsvoll und einladend eingerichtet. Sobald man vom Eingangsbereich in den Gebetsraum kommt, stellt sich das Gefühl ein, dass man willkommen ist. Nachdem die Besuchergruppe das Abendgebet miterleben durfte, führten sie Herr Sahin und Herr Erkilic durch die Räumlichkeiten. Im Anschluss daran wurde die Situation der islamischen Gemeinde in Germering ausführlich diskutiert. Dabei entwickelte sich schnell ein Verständnis für den Wunsch der Gemeinde nach staatlichem islamischem Religionsunterricht an bayerischen Schulen. Denn immer mehr Kinder, die teilweise in dritter Generation hier leben, haben Probleme einem Koranunterricht in türkischer Sprache zu folgen. Auch könnte man dadurch falschen Lehren über den Islam vorbeugen.
In die gleiche Richtung geht der Wunsch nach Ausbildung von Imamen in Deutschland, da bisher die Geistlichen aus der Türkei nach Deutschland entsandt werden, ohne die Chance während ihres meist nur zweijährigen Aufenthalts Deutsch zu lernen. Die Seelsorge in der Deutschen Gemeinde ist da oft schwierig. Einig waren sich die Anwesenden nach diesem Abend dahingehend, dass der in der Presse derzeit oft diskutierte Konflikt zwischen der christlichen und der islamischen Kultur in Germering keinen Platz hat. Den besten Beweis dafür lieferte die Veranstaltung "Nachtkirche", die die evangelische Gemeinde zusammen mit dem Türkisch-Islamischen-Kulturverein kürzlich veranstaltet hat.
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