Kriegsspiele im Park
Soft-Air-Waffen lösen Polizeieinsatz aus
Mehrere Jugendlichen würden in einer Germeringer Parkanlage mit Waffen hantieren – dieser Anruf eines Zeugens löste bei der Germeringer Polizei einen Einsatz aus, der laut Aussage von Polizeichef Jürgen Dreiocker „durchaus zu einem Krimi hätte werden können“. Zur besten „Tatort-Zeit“, um 20.15 Uhr, rückten die Beamten aus. Bei ihrem Anblick ergriffen die Jugendlichen die Flucht. Zwei 15-Jährige konnten kurz darauf in einem Keller gestellt werden. Sie hatten drei Soft-Air-Waffen dabei, die von ihrem Aussehen her genauso wie „scharfe“ Schusswaffen aussahen, „wie sie beim Militär und bei der Polizei verwendet werden“, berichtete Dreiocker. Die Jugendlichen gaben an, dass sie die Waffen in einem Münchner Geschäft gekauft hatten. Im Park hätten sie einfach nur „Krieg“ spielen wollen.
Was die Jugendlichen nicht wussten oder nicht beachtet hatten: Das Waffenrecht verbietet es solche „Anscheinswaffen“ außerhalb der eigenen Wohnung oder des eigenen Grundstücks zu führen. Die Polizei zog die Waffen deswegen ein, für die Jugendlichen wird es ein Nachspiel geben.
Die Soft-Air-Waffen sind vor allem bei heranwachsenden Jugendlichen ein beliebtes Mitbringsel aus ihren Urlaubszielen. Vielerorts sind sie in Schreibwaren-, Spielzeuggeschäften oder auf den Wochenmärkten leicht erhältlich. Die Germeringer Polizei warnt eindringlich davor, solche Waffen öffentlich zu führen. „Sie sind für Einsatzkräfte nicht von scharfen Schusswaffen zu unterscheiden. Wer solche Waffen führt, muss damit rechnen, dass die Polizei so einschreitet, als wenn es sich um scharfe Waffen handeln würde“, mahnt Dreiocker.
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