Millionenfaches Leid
"Nie wieder!" Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Kapitulation
Am 8. Mai jährt sich die bedingunglose Kapitulation Deutschlands und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Aus diesem Anlass hat der Bezirksausschuss (BA) 19 beschlossen, eine Gedenkveranveranstaltung zu organisieren. Die Veranstaltung findet am Freitag, 8. Mai, im Goldenen Saal im Schloss Fürstenried statt. Beginn ist um 16 Uhr.
Micky Wenngatz, die stellvertretende BA-Vorsitzende und Beauftragte gegen Rechtsextremismus, erläutert die Gründe: "'Nie wieder!' – so lautet das politische Motto der von den Nazis Verfolgten. Wir greifen dieses Motto auf und wollen mit dieser Gedenkveranstaltung bei den Bürgerinnen und Bürgern Verständnis und Verantwortung für Frieden und Toleranz schaffen." Gerade die letzten Wochen und Monate hätten gezeigt, dass auch 70 Jahre nach Kriegsende neonazistisches Gedankengut bei leider viel zu vielen Menschen auf fruchtbaren Boden falle.
Zu der Veranstaltung wird Alt-OB Christian Ude erwartet. Außerdem schildern KZ-Überlebende ihre Erinnerungen an das Leid im Lager, an Hunger und Krankheit, an Verfolgung und Mord. Krieg und Verfolgung gibt es auch heute noch, Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Einige kommen nach München. Häufig begegnet ihnen große Hilfsbereitschaft, manchmal aber auch Rassismus und Hass. Asylbewerberinnen aus der Gemeinschaftsunterkunft an der Tischlerstraße wollen mit kulinarischen Spezialitäten zum Programm beitragen und für Verständnis und Akzeptanz werben. Begleitend zur Veranstaltung haben die Gäste Gelegenheit sich in der Ausstellung "Rechts? Total? Normal?" über heutige Formen des Rassismus und Antisemitismus ein Bild zu machen. Die Ausstellung wurde von Jugendlichen zusammen mit dem Pädagogen Wunibald Heigl während seiner Seminare zum Antirassismus-Training entwickelt. Zudem ist ein musikalisches Rahmenprogramm geplant.
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