Bürger fürchten "Remmidemmi"
Forderung: Shisha-Bar soll Konzession entzogen werden
Eklat in der Bürgerversammlung des 19. Stadtbezirks: Zahlreiche Bewohner des DEBA-Hochauses in der Drygalski-Allee waren in den Bürgersaal Fürstenried gekommen, um ihrem Ärger Luft zu machen. Es ging einmal mehr um die im Erdgeschoss des Hochhauses angesiedelte Shisha-Bar und die nächtliche Ruhestörungen.
Schon lange fordern die Bewohner von der Stadt, das DEBA-Hochhaus baurechtlich vom "Kerngebiet" in ein "reines Wohngebiet" umzuwidmen und der Bar die Konzession zu entziehen. Als sich Hans-Ulrich Gräger, Sprecher der rund 400 Eigentümer, in der Versammlung in juristischen Feinheiheiten verlor und seine zuvor von den Bürgern festgesetzte Redezeit von fünf Minuten zu überschreiten drohte, ging Versammlungsleiterin Beatrix Zurek dazwischen. "Ihre Redezeit ist um, bitte setzen Sie sich", bat die Stadträtin Gräger. Damit zog sie sich tumultartige Zwischenrufe zu. "Sie hören sich das an! Sie lassen ihn jetzt ausreden!" schrie eine aufgebrachte Bürgerin. Zurek aber ließ nicht mit sich handeln und setzte den Bürgerbeschluss durch: Getreu dem Motto "gleiche Redezeit für alle Bürger" verwies sie Gräger des Rednerpultes.
Im Anschluss daran betonte Irmgard Urban-Gräger, das DEBA-Hochhaus solle nicht zu einer "Remmidemmi-Meile" wie das Gärtnerplatzviertel werden. "Wir können kaum noch schlafen", klagte sie. Ins gleiche Horn stieß eine weitere Antragstellerin, die die Rücknahme der Konzession für die Shisha-Bar forderte. "Das Wohnhaus ist kein Vergnügungsviertel", sagte sie. Der Antrag wurde von der Bürgerversammlung angenommen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH