Es war einmal ...
Katholische Pfarrgemeinde St. Matthias feiert ihr 50-jähriges Bestehen
Vorträge, Aufführungen, Ehemaligen-Treffen: Mit einem abwechslungsreichen Programm feiert die katholische Pfarrgemeinde St. Matthias (Appenzeller Str. 2) in einer Festwoche von Sonntag, 11. Oktober, bis Sonntag, 18. Oktober, ihr 50-jähriges Bestehen.
"Unsere Kirche St. Matthias vollendet das 50. Lebensjahr. Das ist für mich als Pfarrer ein Anlass der großen Freude und Dankbarkeit", betont Pater Vijay Kumar Tirkey, Pfarrer von St. Matthias. Gleichzeitig blickt der Geistliche auf die Anfänge der Pfarrgemeinde zurück und erinnert an den Bau der neuen Kirche. Am 1. April 1962 feierte die neu gegründete Gemeinde St. Matthias in Fürstenried West zum ersten Mal die Eucharistie in der Taborkirche des Schlosses Fürstenried.
Kirchenzelt mitten in der Siedlung
Noch im selben Jahr erfolgte der Umzug in das Kirchenzelt, das mitten in der Siedlung errichtet worden war. "In jenen Jahren kamen viele Menschen als Flüchtlinge oder Vertriebene in den südlichen Stadtteil Münchens. Damals hatten sie ihre Heimat verlassen und auch ihr kirchliches Zuhause verloren", so der Pfarrer.
Am 1. März 1964 wurde aus der Seelsorgsgemeinde St. Matthias eine selbständige Pfarrkuratie, die bald über 5.000 Personen zählte. Dies machte den Bau einer größeren Kirche sowie von Räumen für die Gemeindearbeit erforderlich. In den Jahren 1964 bis 1965 entstand ein neuzeitliches Pfarrzentrum mit Pfarrhaus, Gemeinderäumen und Kindergarten.
Weihe durch Julius Kardinal Döpfner
"Am 12. Dezember 1965, also vier Tage nach der offiziellen Beendigung des Zweiten Vatikanischen Konzils, weihte Julius Kardinal Döpfner das neue Pfarrzentrum", erklärt Pfarrer Vijay Kumar Tirkey. Entworfen hatte den burgartig geschlossenen, fensterlosen Bau Alexander Freiherr von Branca, der auch als Architekt der Neuen Pinakothek bekannt ist. Gründungspfarrer war Ludwig Hachinger. Er leitete die Gemeinde 36 Jahre lang. Ihm folgten Pfarrer Tadeusz Czarnocki und Pater Dr. Dietmar Klose als Seelsorger in St. Matthias. Seit 1. Mai 2010 ist nun Pater Vijay Kumar Tirkey im Pfarrverband St. Matthias tätig, zunächst als Kaplan, seit 1. September 2012 als Pfarrer. "Uns ist bewusst, die Zeiten haben sich verändert und damit auch die Menschen, ihre Mentalität und Lebenseinstellungen", betont der Geistliche. Für viele Getaufte sei die Teilnahme an den Gottesdiensten nicht mehr so wichtig. "Die leeren Bänke an Sonntagen lassen viele über die vergangene blühende Zeit nachtrauern. In den 70er Jahren erreichte die höchste Zahl der Gemeindemitglieder 7.500." Heute seien es nur noch 2850. Doch sei dies kein Grund zur Resignation. "Denn wer resigniert, hat schon verloren", sagt Vijay Kumar Tirkey. Dank des Engagements vieler Gemeindemitglieder könne die Gemeinde lebendig gehalten werden.
Das Programm der Festwoche:
Sonntag, 11. Oktober: Um 10 Uhr beginnt die Eucharistiefeier mit Begrüßung des neuen Kaplans. Im Anschluss daran wird zum Stehempfang eingeladen. Um 19.30 Uhr heißt es Fürstenried „An- und Dazumal“. Die Entwicklung der Pfarrgemeinde ist untrennbar verbunden mit dem Entstehen und Wandel des Stadtteils Fürstenried-West. Günter Bretschneider zeigt in einer Präsentation die wesentlichen Linien der Entstehung und Entwicklung des Stadtteils auf. Danach folgt eine Homage an das „Leben in Fürstenried“ in Bildern und Dokumenten.
Montag, 12. Oktober: Um 19.30 Uhr spricht Prof. Dr. theol. Peter Neuner zum Thema „50 Jahre 2. Vatikanisches Konzil – 50 Jahre St. Matthias Fürstenried. Was ist aus den Neuanfängen geworden?“
Dienstag, 13. Oktober: Eine Eucharistiefeier mit Senioren beginnt um 14 Uhr. Im Anschluss daran ist um 14.30 Uhr ein Seniorennachmittag „Erinnerungen an Früher“ geplant, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.
Michael Feil präsentiert Filme aus früheren Zeiten.
Mittwoch, 14. Oktober: „50 Jahre – von Fürstenried in die Welt“: Der Fotoclub Fürstenried zeigt eine Bildershow über Reisen in die Welt. Indien – von Otto Wach. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Donnerstag, 15. Oktober: Um 18 Uhr beginnt die Eucharistiefeier, musikalisch gestaltet mit Orgel, Cello, Flöte und Gesang. Mitwirkende sind Herbert Ruprecht, Hans-Otto Rath, Beatrice Dyckhoff und Hermine Wiesgickl. Danach lädt Herbert Ruprecht zu einem kleinen Orgelkonzert ein.
Freitag, 16. Oktober: Für alle ehemaligen Ehrenamtlichen wie Seelsorger, Ministranten, Arbeitskreismitarbeiter,
Gemeindemitglieder, Theatergruppe, Mitarbeiter und Primizianten beginnt um 19 Uhr ein Ehemaligen-Treffen. Anmeldung bis 8. Oktober.
Samstag, 17. Oktober: Die Abendmesse beginnt um 17.30 Uhr, anschließend findet ein Konzert mit „spiritueller Weltmusik“ mit Lucie und Gerald Drahorad statt.
Sonntag 18. Oktober: Um 10 Uhr beginnt der Festgottesdienst mit Festprediger Altabt Dr. Odilo Lechner. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Kirchenchor und Orchester. Auf dem Programm steht die Krönungsmesse von W. A. Mozart. Um 12 Uhr wird zum Mittagessen eingeladen. Essensbons können vorab im Pfarrbüro gekauft werden. Um 13 Uhr startet das Festprogramm mit Begrüßungs- und Festreden, Kindergartenaufführung, Tanzaufführungen, Vorturnerinnen, Posaunenchor der Andreaskirche, Aufführung des TSV-Forstenried, Erzählungen von Früher. Der Festtag klingt um 17 Uhr aus mit einer Vesper mit Alpenländischer Musik unter anderem mit den Rieder Sängerinnen.
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