Aubing wird „Smart City“
München hat Zuschlag für EU-Projekt bekommen
Lyon, Wien und München haben seit kurzem eine Sache gemeinsam: Sie wurden aus 40 Städtebewerbern von der Europäischen Kommission zu sogenannten „Leuchtturm-Städten“ für ihren gemeinsamen Antrag zum Projekt „Smarter Together“ ausgewählt. München hat sich für das Projekt erfolgreich mit dem Sanierungsgebiet Neuaubing-Westkreuz und dem angrenzenden Neubaugebiet Freiham beworben. Ziel ist es den Stadtteil der Zukunft zu planen. Dieser soll „sparsam, umweltfreundlich, digital vernetzt – also ziemlich „smart“ sein“, fasste es die Aubinger CSU-Fraktion in einem Antrag an die Stadt zusammen. „Smarter Together“ bedeutet unter anderem Wohngebiete zu sanieren, Mobilitätskonzepte und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln und dabei auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu achten. Da eine verbesserte Lebensqualität der Bürger angestrebt wird, sollen diese von Anfang an beteiligt werden.
20 Millionen Euro fließen ins Projekt
Neuaubing-Westkreuz ist mit seinen 350 Hektar Fläche bereits jetzt das größte Sanierungsgebiet Europas. 30.000 Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten leben hier. Es gibt viele Bestandsgebäude aus den 1960- bis 1980-er Jahren. Dazu kommt das genauso große Neubaugebiet Freiham. Der Stadtteil wird für 20.000 Menschen geplant und soll 7500 Arbeitsplätze bieten. Für diese Modellregionen wird es von den 24,7 Millionen Euro an europäischen Fördergeldern einen Anteil von 6,8 Millionen Euro geben. Hinzu kommen Eigenmittel und Gelder aus Wirtschaft und Forschung, so dass insgesamt rund 20 Millionen Euro nach Neuaubing-Westkreuz und Freiham fließen werden.
Dort soll „Smarter Together“ gemeinsam vom Stadtplanungs-Referat, dem Wirtschaftsreferat lokalen Projektpartnern, aber auch europäischen Forschungspartnern und spezialisierten europäischen Unternehmen begleitet und umgesetzt werden. Der Start von „Smarter Together“ war bereits im Januar 2016. Insgesamt beträgt die Laufzeit fünf Jahre. Angesichts der ehrgeizigen Ziele hat der Aubinger Bezirksausschuss in seiner letzten Sitzung einstimmig einen Antrag der CSU-Fraktion angenommen. Darin wird die Landeshauptstadt München gebeten, „die Bürger von Beginn an über dieses Projekt aufzuklären“. Es müsse frühzeitig mit Informationen begonnen werden. „Nur so kann man eine erhöhte Akzeptanz und Mitmach-Bereitschaft erreichen“, heißt es in dem Antrag. Konzepte, Projekte und der Zeitrahmen des Projekts, müssten möglichst bald bekannt gegeben werden.
Fünf Schwerpunkte
„Smarter Together“ setzt sich aus fünf Hauptschwerpunkten zusammen. So sollen die Bürger von Anfang an intensiv an den Planungen beteiligt werden. Besonders wichtig sind der Aufbau von Niedrigenergiequartieren sowie eine umweltfreundliche Energieversorgung. Bei der Wohnungs- und energetischen Sanierung von 42.000 Quadratmetern Wohnfläche sollen öffentliche und private Eigentümer beraten werden. Das bestehende Mietniveau müsse erhalten bleiben und mit modernster Technik sollen Mobilität und Infrastruktur auf Vordermann gebracht werden.
Nach der Testphase sollen die neuen Technologien aus den „Leuchtturm-Städten“ Lyon, Wien und München dann von „Follower-Städten“ wie Santiago de Compostela, Sofia und Venedig übernommen werden. In den nächsten beiden Jahren sollen die Maßnahmen realisiert werden, Danach steht die Monitoring- und Evaluierungsphase auf dem Programm.
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