Künstlerinnen als Namensgeber
Aubinger Straßen werden nach Fendel, Vernon, Vaitl, Palucca, Fehling und Bleibtreu benannt.
Die unvergleichbare Konstanze Vernon, die unglaubliche Rosemarie Fendel, die unvergessenen Ilse Fehling, Monica Bleibtreu, Eva Vaitl sowie Gret Palucca – nach diesen künstlerisch herausragenden Frauen wird die Stadt München neue Straßen im Wohngebiet auf dem Areal der ehemaligen Fernmeldewerkstätte der Deutschen Bahn zwischen der Aubing-Ost-Straße und der Bahnlinie Richtung Buchloe benennen. Einstimmig hat sich der Münchner Kommunalausschuss für die Namen ausgesprochen. Damit entsprach er einem Grundsatzbeschluss des Stadtrats, dass in neuen Wohnquartieren mehr Frauennamen vergeben werden sollen. Wie es zu der Wahl kam, das erklärte Kommunalreferent Axel Markwardt. Oft seien es Bürger, „die uns Namen für Straßen und Wege vorschlagen“. Dabei müssten diese bestimmte Kriterien erfüllen. An erster Stelle sollten die vorgeschlagenen Personen auch die Ehre verdienen, „deswegen binden wir verschiedene Gutachter und politische Gremien ein“. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit schließlich unpassende Straßenbenennungen gegeben. Historisch fragwürdige Persönlichkeiten, die womöglich eine unrühmliche Rolle im Dritten Reich gespielt hatten, sollen auf keinem Straßenschild gewürdigt werden. Die Persönlichkeiten sollten auch bereits verstorben sein. Die sechs Künstlerinnen haben den Check problemlos bestanden. „Es handelt sich um sehr spannende Persönlichkeiten“, verriet Markwardt.
Grafikerin und Primaballerina
Ilse Fehling, nach der die Straße von der Aubing-Ost-Straße bis zirka 270 Meter nach Süden benannt werden wird, war Grafikerin, Bildhauerin und Bühnenbildnerin. Die preisgekrönte Künstlerin lebte bis zu ihrem Tod (1982) in München. An die Ilse-Fehling-Straße wird sich 250 Meter nach Westen die Konstanze-Vernon-Straße anschließen, die in einem Wendehammer enden wird. Als Primaballerina stand sie fast 20 Jahre lang auf der Bühne der Bayerischen Staatsoper. Außerdem hat sich Vernon mit Leidenschaft für den tänzerischen Nachwuchs engagiert. Von der Konstanze-Vernon-Straße aus verläuft die Monica-Bleibtreu-Straße etwa 120 Meter nach Süden. Die Theater- und Fernsehschauspielerin Monica Bleibtreu stand jahrelang auf der Bühne der Münchner Kammerspiele. Außerdem setzte sie sich an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg für den Schauspielernachwuchs ein.
Die Schauspielerin Rosemarie Fendel kennen viele als deutsche Stimme der Liz Taylor und Jeanne Moreau. Der Straßenbogen der Synchronsprecherin verläuft von der Ilse-Fehling-Straße etwa 50 Meter nach Osten, 103 Meter nach Süden, wo er nach weiteren 50 Metern nach Westen wieder in die Ilse-Fehling-Straße mündet. Auch Eva Vaitl war Schauspielerin, Synchronsprecherin. Der Weg der Charakterdarstellerin und Volksschauspielerin verläuft ebenfalls von der Konstanze-Vernon-Straße aus. An die Ausdruckstänzerin und Tanzpädagogin der Vor- und Nachkriegszeit erinnert die Gret-Palucca-Straße, die von der Konstanze-Vernon-Straße aus etwa 95 Meter nach Süden verläuft. Die Ausdruckstänzerin hatte in Dresden eine stilprägende eigene Schule gegründet.
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