Sicherer Schulweg
Online-Petition: Bürger beklagen die unzureichende Verkehrssicherheit
Für Fußgänger, Radfahrer und Schulkinder soll es sicherer werden in Allach. Das zumindest haben Anwohner auf der Bürgerversammlung des 23. Stadtbezirks in einem Antrag gefordert und dem Ganzen auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Allach-Untermenzing (BA 23) Nachdruck verliehen. Die entsprechende Online-Petition, die Ansgar Pütz und Andreas Christoph gestartet haben, habe mittlerweile schon über 200 Unterstützer. In dem Antrag, der auf der Bürgerversammlung einstimmig angenommen wurde, geht es insbesondere um den Bereich an der Kreuzung Eversbusch- / Ludwigsfelder Straße sowie die Pasteurstraße. Hier müsse mit deutlich höherer Priorität als in den vergangenen Jahren gehandelt werden. Die Ergebnisse sollen den Bürgern in transparenter Weise kommuniziert werden.
„Viele Bürger in Allach haben den Eindruck, dass ein ungestörter Kraftfahrzeugverkehr für die Stadt einen deutlich höheren Stellenwert besitzt als die Sicherheit des nichtmotorisierten Verkehrs“, heißt es in dem Antrag. „Vernachlässigt werden hier besonders Schulkinder und Fußgänger mit eingeschränkter Mobilität.“ Dass ein sicherer Schulweg vom privaten Engagement der Schulweghelfer und Eltern abhänge, sei nicht hinzunehmen. Deshalb fordere man die bevorzugte Behandlung des Themas Schulwegsicherheit durch die Stadt.
Geht es nach den beiden Familienvätern, dann sollte dies unter anderem durch regelmäßige Verkehrskontrollen mit Fokus auf die Geschwindigkeit der Pkw und Lkw sowie deren Benutzung von Gehwegen als Verbreiterung der Straße und einem durchgängigen Tempo 30 im Einzugsbereich der Grundschule an der Eversbuschstraße vor und nach dem Unterricht sowie regelmäßigen Überwachung der Tempobeschränkung erfolgen. Die Schöll- und Pasteurstraße seien bereits durchgängig auf 30 km/h temporeduziert. „Geschwindigkeiten über 50 km/h können dennoch jeden Tag beobachtet werden – teilweise handelt es sich immer um dieselben Fahrer“, erklären sie. Zudem sollen der Bebauungsplan für die Ecke Eversbusch- / Ludwigsfelder Straße umgesetzt und alternative Sicherungsmaßnahmen ausgearbeitet werden. Das Ganze solle pro aktiv und transparent an die Bürger kommuniziert werden. Die beiden Männer erwarten eine „offene Kommunikation“ darüber, „ob die Stadt durch Gesetze oder Gerichtsurteile davon abgehalten wird, die Sicherheit zu gewährleisten“.
Kreuzung Eversbusch- / Ludwigsfelder Straße
Für die Kreuzung Eversbusch- / Ludwigsfelder Straße existiere ein Bebauungsplan aus dem Jahr 1987, „dessen Umsetzung die Sicherheit deutlich erhöhen wurde“, betonten sie weiter. „Seit 28 Jahren wird dieser Bebauungsplan nicht umgesetzt.“ Der Stadt sei allerdings seit etlichen Jahren bekannt, „dass Pkw und Lkw regelmäßig in unmittelbarer Nähe von Fußgängern über den Gehweg fahren. Die Lkw- und Pkw-Fahrer benutzten den Gehweg als Erweiterung der Fahrbahn und fahren auf dem Gehweg in unvermindertem Tempo weiter, auch wenn sich auf dem Gehweg Fußgänger befinden.“ Es gebe offensichtlich viel zu wenige Verkehrskontrollen. Strafanzeigen einzelner Bürger würden, wenn überhaupt, zu minimalen Bußgeldern führen, die in keiner Weise abschreckende Wirkung haben.
Des Weiteren führen Ansgar Pütz und Andreas Christoph an, dass die Vorschläge des BA 23 zur Erhöhung der Sicherheit vom Kreisverwaltungsreferat ohne stichhaltige Begründung abgelehnt werden. „Die Bearbeitung eines Verkehrsworkshops zur Verkehrssituation hat zwei Jahre benötigt“, betonen sie in ihrer Antragsbegründung. „Die lange Bearbeitungszeit verstärkt den Eindruck, dass die Verkehrssicherheit für die Stadt ein Thema mit sehr geringer Wichtigkeit ist oder dass die gefährliche Situation nicht hinreichend bei der Stadt bekannt ist.“ Die Sicherheit der Schulkinder hänge im Wesentlichen am privaten Engagement der Schulweghelfer und Eltern, „die diesen Dienst mit großem Einsatz und Inkaufnahme persönlicher Gefährdung leisten“.
„Die Stadt scheint nicht Willens“
Trotz des unermüdlichen Einsatzes der Schulweghelfer entstehen nach Ansicht der Antragssteller vermeidbare Gefahrensituationen auch durch Eltern selbst, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und dabei den Gehweg blockieren und im absoluten Halteverbot parken. „Bestenfalls bringen Eltern ihre Kinder zu Fuß zur Schule beziehungsweise der Schulweg ist so gesichert, dass die Kinder gefahrenlos allein zur Schule gehen können.“ Zu Zeiten, in denen die Schulweghelfer nicht da sind, seien die Kinder nicht geschützt „und die Stadt scheint nicht willens, diese Sicherheit zu gewährleisten.“
CSU-Stadträtin Heike Kainz informierte auf der jüngsten Sitzung des Gremiums noch über den Ausgang der Gerichtsverhandlung zwischen der Landeshauptstadt München und dem Eigentümer des Grundstücks an der Ecke Ludwigsfelder- / Eversbuschstraße: „Leider hat es keine Einigung gegeben“, so die Vorsitzende des BA 23. „Eine Veränderung an diesem Knotenpunkt würde allen helfen. Die nächste Verhandlung soll im November stattfinden.“
Wer die Online-Petition von Angar Pütz und Andreas Christoph unterstützen möchte kann dies im Internet unter www.openpetition.de/petition/online/verkehrsgefahr-in-allach tun.
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