Hopfenparadies
Kunstprojekt der Schule der Phantasie am neuen Hopfengarten der Seidlhof-Stiftung
Spaziergänger am Neunerberg erleben seit kurzem eine besondere Augenweide: Der neu gepflanzte Hopfengarten der Seidlhof-Stiftung ist an kunstvoll gestalteten Hopfenstangen befestigt. Marco Zehner von der Seidlhof-Stiftung freute sich zur Eröffnung: „Unser Hopfenfeld ist ein Versuch, diese wunderschöne Pflanze hier heimisch werden zu lassen.“ Eigentlich passe Hopfen nur zu einem bestimmten Boden und einem bestimmten Klima, „eben nicht unbedingt zu den hiesigen Verhältnissen“.
Doch das Risiko hat sich gelohnt. „Alle 140 Pflanzen, die übrigens die Viertklässler aus Planegg mit mir gepflanzt haben, sind angegangen.“ Für Zehner steht damit ein weiteres Feld zur anschaulichen Umweltbildung für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. „Das ist ja schließlich die Idee hinter der Seidlhof-Stiftung. Zu uns kommen so viele Klassen und Gruppen, die hier landwirtschaftliche Flächen in Stadtnähe erleben können“, erklärte Eberhard Reichert, Stiftungsvorsitzender und Altbürgermeister.
„Was machen wir mit den Hopfensäulen?“
In Zehner habe die Stiftung einen begnadeten Umweltpädagogen, der mit viel Geduld und Begeisterung jedes Kind und jeden Jugendlichen erreichen könne, lobte er. Für seine Baby-Hopfenpflanzen dachte sich Zehner dann auch eine besondere Gestaltung aus. „Es ist ja immer die Frage: Was machen wir mit den Hopfensäulen? So habe ich in den Grundschulen und im Kreisjugendring gefragt, ob da nicht Interesse an künstlerischer Gestaltung bestehe.“
Sowohl im KJR als auch in der Gräfelfinger Schule der Phantasie machte man sich sogleich begeistert ans Werk. Jeweils zwölf Stangen gestalteten und bemalten die beiden Einrichtungen mit ihren Schützlingen.
Lilly Plodeck und Ulli Görg von der Schule der Phantasie nahmen sich fünf Wochen Zeit für diese Arbeit. „Wir sind total dankbar für dieses Angebot, mit den Kindern in den Naturraum gehen zu dürfen und dort Kunst und Natur vereinen zu können.“ Mittlerweile ist es das dritte „Land-Art“-Projekt nach den Steinwegen im Obstgarten der Seidlhof-Stiftung und der Tunnelbemalung in Gräfelfing.
Drittes „Land-Art“-Projekt
„Das Konzept für den Hopfengarten war uns schnell klar. Wir haben die fünf Meter hohen Stangen in Stimmungsfarben des Himmels grundiert. Die Kinder konnten dann bis ungefähr zwei Meter Höhe nach Abklebetechnik die Stangen gestalten.“ Auf die Farbpalette hatte man sich vorher gemeinsam geeinigt: „Das waren sämtlichst Farben aus der Natur, von aprikosengelb über kirschrot bis tannengrün.“
Bauer Zehner war begeistert. „Sieht toll aus“, meinte er und machte sich mit den Kindern gleich ans Pflegen der Pflanzen. Erst in drei Jahren rechnet er mit Ertrag. „Der steht bei uns nicht im Vordergrund. Ich möchte zeigen, was man alles aus Hopfen machen kann und ein Verständnis wecken für die Mühen der Pflege und die Schönheit der Schlingpflanze.“
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